Radda in Chianti
Auf einem Högel gelegen dominiert das Dorf Radda in Chianti den Mittelpunkt der Region des Historischen Chianti. Die Ursprünge Raddas liegen weit zurück im 2. Jahrtausend v. Chr., wie die archäologischen Funde auf dem Monte alla Croce bezeugen: Reste einer Etruskersiedlung. Von diesem Volk sind Spuren alter Wohnhäuser geblieben, die das Dorf umgeben.
Radda liegt im Grenzbereich zwischen den Provinzen Siena, Florenz und Arezzo und wegen dieser bedeutenden Lage wurde es zum Mittelpunkt von Konflikten insbesondere zwischen den Städten Siena e Florenz. Gegen Mitte des 13. Jahrhunderts organisierte die Stadtregierung von Florenz die Verwaltung und die Verteidung ihres Einflussbereiches um und gründete die Lega del Chianti. Radda wurde Sitz einer der drei Verwaltungsbereiche und damit dessen Hauptstadt. Der Palazzo Pretorio wurde zum Sitz des Stadtvogtes, der die Lega anführte und Francesco Ferrucci gehörte zu den bedeutendsten.
Radda ist von einer teilweise erhaltenen Stadtmauer umschlossen, die den alten Palazzo del Podestà und die Kirche San Niccolò beherbergt. Der Palazzo del Podestà wurde kürzlich restauriert, wobei auch die alten, über die Zeiten erhalten gebliebenen Kerker wieder zum Vorschein kamen. Außerhalb der Stadtmauer liegt ein altes Gebäude, das während des Großherzogtums errichtet wurde: die Ghiacciaia, das Eislager, eine kegelförmige, halb unterirdisch angelegte Konstruktion, die zur Umwandlung des Schnees, der in ihr gesammelt wurde, in Eisblöcke genutzt wurde.
Die wichtigsten Kirchen in der Gemeinde Radda in Chianti sind außer der Pfarrkirche San Niccolò die Kirche Santa Maria in Prato, ein altes Kloster; die Landkirche Santa Maria Novella und die Commenda di Sant’Eufrosino in Volpaia. Entlang der Hauptstraße des Ortes befinden sich die meisten Läden und Geschäfte, sowie zahlreiche Vinotheken und Restaurants. Die Landschaft in der Umgebung von Radda ist bestimmt von Weingärten und Olivenhainen, die sich in den Monaten September und Oktober in ihrer vollsten Pracht zeigen, wenn der nahende Herbst die Chianti-Landschaft in eine Palette von leuchtenden Farben taucht.